Das Problem kennen vermutlich viele Eltern: Sie möchten mit den Kindern basteln oder eine Kleinigkeit in der Wohnung oder am Haus selber reparieren. Doch sie müssen eine Ewigkeit nach dem passenden Werkzeug suchen, weil es ungeordnet und unsortiert in der Garage oder im Schuppen herumliegt. Besser ist es also, sich ein eigenes Bastelzimmer oder eine kleine Werkstatt einzurichten. Das ist auch möglich, wenn in der Mietwohnung in der Stadt nur wenig Platz zur Verfügung geht. Hier lässt sich beispielsweise ein Teil des Kellers als Werkstatt nutzen. Dabei muss die Ausstattung nicht einmal teuer sein. Denn mit etwas handwerklichem Geschick lässt diese sich ganz einfach selber machen.
Damit alles an seinem Platz ist
Auch wenn die Dame oder der Herr des Hauses nicht in jeder freien Minute begeistert am Basteln ist, muss auch eine Werkstatt, die nur selten benutzt wird, mit einer gewissen Grundausstattung ausgerüstet sein. Schon ein paar wenige Elektrogeräte machen viele Arbeiten um einiges leichter. Mit einem mobilen Akkuschrauber, einem Winkelschleifer und einer Stichsäge lassen sich bereits vielfältige Aufgaben bewältigen. Wer bereits etwas mehr Erfahrung im Handwerken hat und umfangreichere Projekte angehen will, kann sich noch weitere Werkzeuge anschaffen.
In jedem Fall sollte jedes Werkzeug einen festen Platz in der Werkstatt haben, damit es bei Bedarf rasch zur Hand ist. Und natürlich darf auch ein – zumindest kleiner – Arbeitsbereich in der Garage nicht fehlen. Denn einige Bastel- und sonstige Arbeiten sollten direkt in der Werkstatt ausführt werden, weil unter Umständen mehrere verschiedene Werkzeuge gebraucht werden und in der Werkstatt nicht ganz so viel Rücksicht auf sauberes Arbeiten genommen werden muss, wie es beispielsweise im Wohnzimmer der Fall ist.
Was gehört zur Werkstattausstattung?
Auch Hobby-Handwerker sollten darauf achten, dass der Raum, in dem die Werkstatt eingerichtet wird, mit ausreichend Steckdosen ausgestattet ist. In jedem Fall muss mindestens eine vorhanden sein, weitere Anschlüsse lassen sich – falls nötig – ganz einfach mithilfe von Steckdosenleisten schaffen. Um einen unnötigen Kabelsalat, der auch eine gefährliche Stolperfalle darstellen kann, zu vermeiden, sollte die Leiste an der Stelle, an der sie benötigt wird, fest in der Wand verschraubt sein.
Neben einer Werkbank sind vor allem Schränke und Regale wichtig, damit alles an seinem Platz ist und der Heimwerker stets einen Überblick über sein Werkzeug hat. Die günstigste Möglichkeit, um ein Regal mit wenig Aufwand selbst zu bauen, sind übrigens Winkel und Bretter in der passenden Länge. Diese gibt es in jedem Baumarkt, wo sie auch gleich auf das gewünschte Maß zugeschnitten werden. Dann müssen die Winkel nur noch an der Wand fixiert werden; Bretter darauflegen – schon steht innerhalb von wenigen Minuten ausreichend Ablageflächen zur Verfügung.
Auch ein Schrank kann mit relativ geringen Aufwand selbst gemacht werden. Zunächst einmal ist es nötig, den dafür vorgesehenen Platz auszumessen, um anschließend Bretter in den passenden Abmessungen zu kaufen. Dabei sollten die Heimwerker darauf achten, dass die Bretter für die seitlichen Wände, die Boden- und die Dachfläche etwas dicker sein sollten als die Bretter für die Ablagen, damit der Schrank auch einen stabilen Stand hat. Für den anschließenden Aufbau müssen allerdings zwei Personen zusammenarbeiten: Einer hält die Bretter in der richtigen Position, der andere verschraubt sie.
Nicht minder wichtig ist ferner eine Werkzeugwand, an der sich Werkzeuge wie Zangen oder auch Materialien wie Drähte problemlos und übersichtlich aufbewahren lassen. Auch die ist mit geringem Aufwand innerhalb kürzester Zeit selbst gemacht: Geeignet ist eine einfache MDF-Platte, die mit Nägeln versehen wird, bevor sie an der gewünschten Stelle an der Wand angebracht wird.
Lässt sich die Werkbank selber machen?
Ein unverzichtbares Element der Werkstattausstattung ist zweifellos die Werkbank. Weil dieses Möbelstück solide und robust sein muss, kosten die Stücke im Fachhandel auch einen entsprechenden Preis. Insbesondere wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht, ist es eine deutlich bessere Alternative, die Werkbank selber herzustellen. Zum einen ist sie im Selbstbau deutlich günstiger, zum anderen lässt sich so das Möbelstück individuell nach den eigenen Wünschen gestalten.
Wichtig ist dabei insbesondere, dass die Werkbank ein stabiles Grundgerüst besitzt und die Arbeitsfläche ausreichend groß bemessen ist. Auch hier solltest du an die Stromversorgung denken.
Für die Arbeitsplatte wählst du am besten eine robuste Platte aus Hartholz, ebenso für die Fächer in der Werkbank. Das Zuschneiden auf das gewünschte Maß kannst du auch dem Zuschnittservice im Baumarkt überlassen. Nun muss das Holz zunächst mit einem schützenden Öl bestrichen, geschliffen und mit einem zweiten Anstrich versehen werden.
Als Material für das Gestell bieten sich etwa Kanthölzer aus Kiefer an. Diese müssen angeschliffen und rundum lackiert werden. Vergiss nicht, überall die Kanten zu brechen, sie also abzurunden. Dies verringert die Verletzungsgefahr. Schließlich werden alle Einzelteile gut miteinander verschraubt. Vor allem an den tragenden Elementen solltest du dafür allerdings mehr als nur eine Schraube verwenden. Auch beim Bau der Werkbank empfiehlt es sich übrigens, die Arbeit zu zweit zu erledigen.
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