Modebewusste Individualisten suchen heute oft nach originellen handgemachten Stücken, die ihrem Auftritt eine ganz eigene Note und Relevanz verleihen. Kein Wunder also, dass immer mehr in Sachen Handarbeit und Kreativität ambitionierte Menschen auf die Idee kommen, mit diesem Trend Geld zu verdienen. Um Erfolg beim Absatz eigener Ideen zu haben, sollten kleine aber feine Mode-Manufakteure sieben wichtige Grundsätze beachten. Lese jetzt auf DeinDIY: Selbstgemachte Mode erfolgreich verkaufen – 7 Grundsätze für kreative Senkrechtstarter.
1) Eine passende Marke kreieren
Auch kleine Anbieter brauchen Unverwechselbarkeit, einen Namen, ein Logo und einen Slogan. Dabei zählt punktgenaue Kommunikation. Besteht das Angebot zum Beispiel aus leichten Sommerkleidern für junge Frauen, sollte sich das in Farb- und Schriftauswahl entsprechend widerspiegeln.
Tipp: Lieber auf eigene Kreativität setzen, denn es geht ja schließlich um Authentizität. Hier eine Inspiration für Brainstormings mit Freunden.
2) Realistische Angebotsbreite und Lieferzeiten definieren
Ein großes Angebot ist toll. Übersteigt die Nachfrage jedoch die eigenen Erwartungen, kann es die Kapazitäten schnell überfordern. Produktspektrum und Lieferzeiten sollten daher realistisch dimensioniert sein
Tipp: Lieber klein anfangen, zunächst eher Unikate als Serien auflegen und sich dann voran tasten.
3) Preise angemessen kalkulieren
Beim Preis geht es darum, nicht nur kostendeckend zu arbeiten, sondern Geld zu verdienen. Genaues Rechnen ist angebracht, um nicht in einem Kreislauf aus zusätzlicher Arbeit ohne zusätzlichen Verdienst zu landen.
Tipp: Austausch mit Kaufleuten aus dem eigenen Netzwerk bei der Kalkulation der Preise.
4) Geeignete Vertriebswege und Plattformen auswählen
Von der handgestrickten Babymode bis hin zu Trendsocken für Männer ist das Netz als Marktplatz durch auf unterschiedliche Themen oder Zielgruppen spezialisierte Verkaufsplattformen ein idealer Ort. Eine der zurzeit größten und beliebtesten Plattformen ist Etsy. Ein eigener Onlineshop ist eine zusätzliche Option. Verkaufsmöglichkeiten offline sind ebenfalls attraktiv: Zum Beispiel Trödelmärkte oder Nischen, die lokale Einzelhändler in deren Geschäften vermieten.
Tipp: Bei der Platzierung online oder offline Kundenbedürfnisse beachten. Halstücher muss niemand anprobieren, Abendkleider schon eher.
5) Soziale Medien aktiv nutzen
Nirgendwo ist es einfacher, Kunden auf sich aufmerksam zu machen und über Communitys an sich zu binden. Auf Kanälen wie Facebook und Instagram sollten auch kleine Mode-Manufakturen vertreten sein und sich mit ihrer Zielgruppe interaktiv vernetzen.
Tipp: Nicht nur auf Angebote setzen. Mit Postings außerdem kleine Geschichten erzählen und magische Momente schaffen.
6) Produkte perfekt inszenieren
Detailreiche Produktbeschreibungen mit Antworten auf alle denkbaren Fragen sind bei Online-Angeboten entscheidend. Sie gewährleisten umfassende Kundeninformation, vermitteln die Besonderheit des Anbieters und sorgen durch richtige Keywords für ein gutes Google-Ranking des Angebotes.
Verwendete Bilder sollten farbecht, detailgenau, gut ausgeleuchtet und hochauflösend sein sowie das Produkt aus verschiedenen Perspektiven zeigen.
Tipp: Produkte auch im Einsatz präsentieren und so den „Human Touch“ nutzen.
7) Rechtliche Angelegenheiten ernst nehmen
Bei Recht und Gesetz gibt es viele Aspekte, die kleine Mode-Manufakteure zur Vermeidung von Strafen, Abmahnungen und Klagen unbedingt beachten müssen.
Zunächst: Steuer-, Versicherungs- und Gewerberechtliches. Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen nicht kommerziellem und gewerblichem Verkauf. Die Einschätzung richtet sich nach Gewinnhöhe und aufgewendeter Zeit. Wer darüber nachdenkt, selbstgemachte Mode zu verkaufen, kommt um die Konsultation eines Steuerberaters nicht herum.
Der zweite Aspekt: Rechtliche Pflichten bei der Vermarktung. Ein eigener Onlineshop muss zum Beispiel gesetzliche Mindestanforderungen in Sachen Impressum, AGB, Widerrufsbelehrung und Datenschutzerklärung erfüllen. Genauere Ausführungen dazu findest Du hier.
Weiterhin gilt: Das Urheberrecht sowohl bei der Gestaltung der eigenen Marke als auch beim Entwurf der Produkte beachten. Die unerlaubte Verwendung fremden geistigen Eigentums kann teuer werden.
Last but not least: Kennzeichnungspflichten einhalten, z.B. die EU-Textilienkennzeichnungsverordnung.
DeinDIY-Tipp: Neben dem Steuerberater kann auch ein Anwalt weiterhelfen – Mit Beratung zu allen wichtigen Rechtsthemen sowie zudem zu Deinen Gewährleistungspflichten als Verkäufer.
Bildnachweis: StockSnap- Pixabay.com